Meine Geschichte

Foto: Tan­ja Quas­dorf

Ich lebe in Tirol, rei­se aber fast über­all­hin, um zu erzäh­len.
Gebo­ren wur­de ich 1968 (für langsam-Rechner*innen: mein Alter = 32 + das aktu­el­le Jahr).
Ich erzäh­le alte Volks­mär­chen nur für Erwach­se­ne und Jugend­li­che ab 13 Jah­ren.
Ich lie­be den magi­schen Raum zwi­schen mir und denen, die zuhö­ren.
Wie durch einen Zau­ber ent­ste­hen dabei durch die gebün­del­te Fan­ta­sie aller Anwe­sen­den gan­ze Wel­ten, Leben und Erleb­nis­se.

Stoffe

Mei­ne Lei­den­schaft gilt alt­über­lie­fer­ten Volks­mär­chen, die einer­seits klas­sisch, „arche­ty­pisch“ sind, doch zugleich etwas Unty­pi­sches, Unge­wöhn­li­ches, Über­ra­schen­des an sich haben.
Sehr ger­ne wäh­le ich auch kur­ze, ver­blüf­fen­de Weis­heits­ge­schich­ten.
Ich habe mich auf erwach­se­nes Publi­kum spe­zia­li­siert, was natür­lich auch mei­ne Geschich­ten­aus­wahl beein­flusst.

Erzählstil

Nicht die Erzäh­le­rin, son­dern die Geschich­te steht im Vor­der­grund.
Ich ver­las­se mich auf die Kraft des gespro­che­nen Wor­tes. „Kein Wort zu viel, kei­nes zu wenig“ – danach stre­be ich.
Mit mei­ner Sprach­lust male ich rei­che Bil­der. Ich las­se mich von einem Mär­chen mit­rei­ßen, erzäh­le leben­dig, schau­spie­le­re dabei aber wenig.
Nur die Geschich­ten, die etwas in mir bewe­gen, die mir auf der Zun­ge bren­nen, erzäh­le ich auch. Das spü­ren die Zuhörer*innen.

aus dem Buch „Köni­gin Her­zens­lust

Mensch

Jede Erzäh­le­rin, die frei mit ihren Stof­fen umgeht, prägt die­se durch ihr eige­nes Welt­bild. Mei­ne Wer­te wer­den spür­bar und hör­bar. Star­ke Frau­en, schö­ne Män­ner, Böse­wich­te, die man ver­steht, das Ver­trau­en auf höhe­re Mäch­te, der humor­vol­le Umgang mit den Schat­ten­sei­ten der Men­schen, vie­le star­ke Gefüh­le, mei­ne Lie­be zur Natur und zum Essen … all das und mehr zieht sich wie ein roter Faden durch mein Erzäh­len.

Bergkette im Valsertal, Tirol
Die­ses Foto zeigt die Rück­sei­te des Tuxer Tals

Leben

Gebo­ren wur­de ich am 26.02.1968 in Inns­bruck, wo ich seit 1995 als haupt­be­ruf­li­che Mär­chen- und Geschich­ten­er­zäh­le­rin für Erwach­se­ne lebe.
Der rote Geschich­ten­fa­den reicht bis in die Kind­heit als „Lese­rat­te“ zurück und zieht sich auch durch mein Stu­di­um (ver­glei­chen­de Lite­ra­tur­wis­sen­schaft und Ger­ma­nis­tik). Für mei­ne Diplom­ar­beit „Eine Samm­lung: Mäch­ti­ge Frau­en in Mär­chen aus Gha­na und Öster­reich“ forsch­te ich drei Mona­te lang in Gha­na zu west­afri­ka­ni­schen Mär­chen und münd­li­cher Über­lie­fe­rung.
In San­ta Cruz, Kali­for­ni­en, und auf der hawai­ia­ni­schen Insel Kau­aii habe ich ins­ge­samt drei inspi­rie­ren­de Jah­re ver­bracht.
All das hat den Boden berei­tet für mei­nen Weg als Erzäh­le­rin.

Sprachen

Viel­leicht habe ich die Freu­de an ande­ren Spra­chen von mei­nem bel­gi­schen Vater geerbt? Auf jeden Fall bin ich durch ihn „zwei­spra­chig“ auf­ge­wach­sen, das heißt, dass ich mich im Hoch­deut­schen eben­so zuhau­se füh­le wie im Dia­lekt.
Ich erzäh­le nicht nur in die­sen bei­den „Spra­chen“, son­dern auch gern und oft auf Eng­lisch.
2011 habe ich das ers­te Mal auf Spa­nisch (für rund 500 Zuhörer*innen in Guadalajara/Spanien) erzählt, 2016 das ers­te Mal auf Fran­zö­sisch (im Wallis/Schweiz).
Span­nend und inter­es­sant ist für mich auch die Zusam­men­ar­beit mit Erzähler*innen bei zwei­spra­chi­gen Aben­den, z. B. mit Jas­na Held (Kroa­tisch) und David Ambro­se (Eng­lisch), Doris und Ste­ve Bar­rot (Bern­deutsch und Fran­zö­sisch), Chris­ti­ne Lan­der (Schwä­bisch und Tiro­le­risch). Immer wie­der wur­de mein Erzäh­len auch über­setzt – vor allem in die Gehör­lo­sen­spra­che, aber auch schon ins Chi­ne­si­sche, Por­tu­gie­si­sche, Let­ti­sche … Dabei ist es eine eige­ne Kunst, die Pau­sen und mei­nen Sprach­fluss dar­an anzu­pas­sen.

„Zertifizierung“?

Ja, übri­gens bin ich auch vom VEE (Ver­ein der Erzäh­le­rin­nen und Erzäh­ler) als Erzäh­le­rin bestä­tigt, aner­kannt, zer­ti­fi­ziert …



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